Immer, überall und mit allen Mitteln

Die eigene Handschrift fördern – Teil V

Was sich wie eine militärisch-politische Absichtserklärung anhört, ist ein wichtiges Prinzip der Schriftübung.

In unseren hektischen Zeiten, in denen berufliche, finanzielle und familiäre Belange den Alltag ausfüllend bestimmen, ist es nicht gerade einfach, ausreichende Möglichkeiten zur Pflege der eigenen Handschrift zu finden. Wie bei einem Fitnesstraining auch sind Selbstdisziplin und Überwindung erforderlich.
Allerdings ist es durchaus möglich, Versuchungen und Verpflichtungen wirksam zu überlisten.

Hilfreich ist es dabei, die kleinen Dinge und Gelegenheiten zu nutzen. Die Rückseite eines Rests Geschenkpapier oder einer Verpackung aus besonders schönem Karton, leer gebliebene Seiten am Ende eines Fotoalbums, das abgerissene Vorblatt eines alten Buches aus dem Antiquariat, Tonpapierschnipsel, die von den Kindern nicht mehr gebraucht werden, Pack- oder Seidenpapier, Tapetenabfälle und notfalls eine schneebedeckte Terrasse oder eine staubige Windschutzscheibe – alles kann Material sein, die eigene Handschrift immer wieder auszuprobieren.

Genau so inspirierend kann es sein, bei den Schreibutensilien neue Wege zu beschreiten. Das verkohlte Ende eines Streichholzes, der aus dem Stiel einer Blüte austretende Saft, Schminkpinsel mit Lidschatten oder Lippenstift laden ebenso zum Schreiben ein wie Stifte im herkömmlichen Sinne.

Es gibt also keine Ausreden, das kleine Training zwischendurch ist immer möglich.