Mit Notizbüchern ist es so eine Sache. Hat man das richtige Format gefunden, stimmt vielleicht der Einband nicht. Oder die Lineatur ist ungeeignet. Es wäre doch ein Traum, sich ein Notizbuch nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten zu lassen.
www.mein-notizbuch.com, ein relativ junges Unternehmen mit frischem und unkompliziertem, ansprechendem Internetauftritt, behauptet, genau das anzubieten, und gab mir die Gelegenheit, den Vorgang und das fertige Produkt zu testen.
Die Idee und der Bestellvorgang
Das Prinzip ist einfach: Unter einer Reihe von Notizbuchmerkmalen wie Einband, Lineatur, Ausstattung kann modular gewählt und zusammengestellt werden, was gefällt.
Zwei Produktqualitäten („Classic“ und „Premium“) und zwei Formate (A5 und A6) stehen zur Auswahl. Ich habe mich für Premium entschieden, weil mir das flache Gummibändchen besser gefiel als das runde der Classic-Reihe, und für mein Lieblingsformat, A5.
Die Seite ist sehr gut designed und dadurch selbsterklärend. Auch sehr unbeholfene Nutzer, wie ich in solchen Fällen normalerweise einer bin, finden sich sofort und intuitiv zurecht, was recht erfrischend ist. Man begreift auf Anhieb, was wie möglich ist, und muss sich weder durch ein Dickicht aus Menüs oder kryptischen Grafiken, noch durch FAQs durchquälen, um ans Ziel zu kommen.
Besonders angenehm ist die Tatsache, dass man sich zu keinem Zeitpunkt in einer Entscheidung gefangen fühlt: Man kann jederzeit alles ändern, ohne gleich wieder von vorn beginnen zu müssen. Es ist möglich, einen einzelnen Schritt zurückzugehen oder aber direkt zu dem Punkt zurückzuspringen, der überdacht werden soll. Man muss nicht alles wieder entfernen, um Details zu ändern, man muss nicht den gesamten Vorgang wiederholen, um alles umzuwerfen. Alles ist an jedem Punkt möglich. Und das bis zur letzten Sekunde.
Die Seite ist schnell im Aufbau, so dass keine umständlichen Ladezeiten die Zusammenstellung des Büchleins trüben. Insgesamt ist die Programmierung der Seite sehr durchdacht und sogar als ideal zu bezeichnen. Es entsteht ein Eindruck von grenzenloser Freiheit und Flexibilität, der Spielfreude und Kreativität fördert. Man vergisst die Zeit und hat von Beginn an unendlichen Spaß.
Der Einband
In der Classic-Ausgabe besteht der Einband aus laminiertem Karton, in der Premium-Variante aus Lederfasern. Ich konnte mir unter dieser Bezeichnung nichts Konkretes vorstellen, und meine Erwartungen waren daher eher gemischt. Tatsächlich handelt es sich um ein sehr dickes, stabiles und hochwertiges Material, das herrlich wie ein Schuhgeschäft duftet. Schon an diesem Punkt ist das Preis-/Leistungs-Verhältnis als hervorragend einzustufen.
Die Gestaltung des Einbands lässt keine Wünsche offen. Es ist eher fast schwierig, sich zwischen all den Möglichkeiten zu entscheiden. Vorder-und Rückseite können unabhängig von einander entworfen werden. Es stehen 28 Farben für Text und Hintergrund zur Auswahl, und 10 Farben für das Gummiverschlussbändchen. Geschmückt werden kann der Einband auf Vorder- und/oder Rückseite entweder mit fertigen Designs oder mit eigenen Fotos oder Grafiken, die unkompliziert hochgeladen, ausprobiert, wieder entfernt und ausgetauscht werden können. Für den Text, der auch nach Wunsch ganz weggelassen werden kann, stehen vier Fonts zur Auswahl. Die Schriftgröße passt sich automatisch der Textlänge an.
Das Innenleben
Selbst, wenn man noch nicht entschieden hat, wie der Einband aussehen soll, kann man den Gedanken auf später verschieben und sich dem Hauptteil des künftigen Notizbuchs widmen.
Für die erste Innenseite kann man ein Titelblatt gestalten … oder auch nicht, ganz nach Wunsch. Ist man ganz ratlos, kann man auf die angebotenen Anregungen zurückgreifen.
Wie die Seiten aussehen sollen, lässt sich ebenfalls modular zusammenstellen. Fünf Lineaturen (blanko, liniert, kariert, Punkte, Partitur) stehen zur Auswahl und können für rechte und linke Seiten unterschiedlich sein. Wer also links zeichnen und rechts schreiben will, kann Seiten bestellen, die auf der Vorderseite liniert und auf der Rückseite blanko sind. Mehr noch – es ist möglich, in einem Notizbuch bis zu drei verschiedene Arten von Lineaturen einbinden zu lassen.
Wer ein Themennotizbuch haben möchte, findet auf der unteren Leiste bereits 8 fertige Designs – neue Themen sollen demnächst hinzukommen. Bei den vier Lineaturmöglichkeiten darf man auch entscheiden, ob der Druck bis zum Seitenrand oder bis zur Bindung gehen soll. Eine Aufteilung in Spalten (2 oder 3) und das Hinzufügen einer Zeitleiste gehören zu den zusätzlichen Optionen.
Der Abschluss
Sind alle Entscheidungen getroffen, kann die Bestellung erfolgen. Auch hier ist die Programmierung besonders zu loben: Deutlich sichtbare und unmissverständliche Schaltflächen, eindeutige Aussagen und ein ästhetisch frisches und funktionales Design runden die Freude ab, die auch das Gestalten geprägt hat.
Das Notizbuch
Mein Notizbuch erreichte mich viel schneller, als ich es erwartet hatte, und es war nicht die einzige angenehme Überraschung.
Der Einband in der Premium-Variante ist sehr hochwertig und wirklich so unverwüstlich, wie die Werbung es verspricht. Noch verblüffender aber ist die Druckqualität. Ich hatte ganz absichtlich ein Foto ausgesucht, das für Druckereien erfahrungsgemäß eine echte Herausforderung darstellt. Schließlich sollte es sich um einen Test handeln. Das Ergebnis ist mehr als nur überzeugend. Wie schön das Notizbuch ist, ist unten zu sehen – es würde sich auch als Dekorationsgegenstand oder Sammelobjekt eignen.
Das Papier ist dick, glatt, gleichermaßen kugelschreiber-, bleistift-, füller- und filzstifttauglich und entspricht in etwa der Qualität, die für Notizbücher im oberen Museum-Merchandising verwendet wird. Selbst bei stärkerem Tintenfluss und starkem Druck scheint nichts durch.
Der Druck der Lineatur ist perfekt, die Liniendicke und -farbe sind elegant und praktisch zugleich.
Das Gummiband ist straff und bleibt es auch, was nicht selbstverständlich ist.
Einziger, allerdings winziger Kritikpunkt ist die Spiralbindung. Ich kann nicht genau ermitteln, ob das Buch schlicht zu viele Seiten enthält, das Papier zu dick ist, oder die Lochung leicht versetzt oder größer werden müsste, aber die Seiten haken manchmal ein wenig beim Blättern.
Abgerundet wird das Notizbuch durch ein schönes Kartontäschchen zur Aufnahme loser Zettel und ein Vorblatt aus demselben Material.
TextLoft hat nun zum allerersten Mal ein eigenes Notizbuch.
Insgesamt ist mein-notizbuch.com ein gelungenes, durchdachtes und erfrischendes Konzept mit einem ganz außergewöhnlichen Preis-/Leistungsverhältnis und einer beeindruckenden Produktqualität. Die Notizbücher sind bei weitem keine reine Spielerei, sie eignen sich durchaus als hochwertiges Geschenk für Privatpersonen oder Unternehmen. Übrigens können auch Terminplaner gestaltet werden.
HIER sind die Notizbücher zu finden.
Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle an www.mein-notizbuch.com für diese Gelegenheit – und insbesondere an Stephanie für den ausgesprochen netten Kontakt .
Ein schöner Anblick
Noch schöner – ohne das Bändchen
Detailbild: Verschlussband
Die Innenseite des Einbands
Das Vorblatt
Die erste Seite
Seitenblock 1: in meiner Auswahl liniert
Detailbild: mit kleinem Rand
Detailbild vom Seitenblock 2: ohne Rand, um den Unterschied zu zeigen
Seitenblock 3: blanko, um zu sehen, wie solche Seiten wirken
Dokumententäschchen aus hochwertigem Karton
Die Rückseite