Pierrette Vergne – Papier als Ursprung

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(Triptychon Alba)

Ist es ein Foto eines Zeitungsstapels? Gekonnt zerknitterte und sorgsam zusammengelegte Seidentücher? Ist es Schrift auf einem großen weißen Blatt? Ist es Holz, dessen Fasern rau und glänzend die Flachheit des Blattes durchbrechen? Ist es Stein? Putz? Leinen?

Auf den ersten Blick scheint es nur schwer zu entscheiden. Denn Pierrette Vergne demonstriert in ihren Werken auf eindrucksvolle Weise die ganze Vielseitigkeit des Papiers.
Gerade die Fläche, das ebene Blatt, wird zur Tiefe, zur Struktur, zum sylphengleichen Volumen und enthüllt die wahre Schönheit des Materials. Farbe und Tinte dienen hier nicht dem Ausdruck, sie sind Katalysatoren der Harmonie.

Fernöstliche Einflüsse blitzen auf – Zen und Feng Shui in ihrer puristischen Suche nach der Erhabenheit des Werkstoffs an sich, in ihrer Hingabe zur Struktur als Ästhetikum. Der Weg zwischen poetischer Zerbrechlichkeit und unausweichlicher Präsenz führt zurück in die römisch-griechische Antike, vorbei an den Arbeiten längst verschwundener Steinmetzwerkstätten, bis hin zu den lauten Marktplätzen nahöstlicher Welten mit ihren Pigmenttöpfen und ihren mit bunten Wollknäueln beladenen Körben. In der handwerklichen Komplexität des filigranen künstlerischen Prozesses entsteht Ursprünglichkeit, unnachahmliche Natürlichkeit, eine bedingungslos sinnliche, manchmal auch kraftvoll zeitlose und monumentale Ebene.

Pierrette Vergnes Werke sind eine Reise. In die Tiefe und Reinheit der Materie.

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(Blue Note)

Die Homepage der Künstlerin gibt Auskunft über ihre Biographie, ihre Arbeitstechniken, sowie aktuelle und künftige Ausstellungen. Besonderen Hinweis verdient die gut bestückte Galerie.
Für weitere Informationen:
www.papierart.fr

Papier – Tinte – Schrift dankt Pierrette Vergne für die kostenlose Überlassung der Abbildungen zu diesem Artikel.

moucheture

(Moucheture – Sprenkel)

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(Soliflores – Soliflore)

Urheberrechte für die Abbildungen liegen bei Pierrette Vergne.