Empirische Methodologie zur Prüfung einer Tinte – Teil III

Teil III: Praxistest

Nach der Erstellung des Grundmusters muss die Tinte einem Praxistest unterzogen werden.
Dies bedeutet zunächst, dass nun mit allen Schreibgeräten und auf allen Medien geschrieben werden sollte, die später auch verwendet werden. Um einen zuverlässigen Eindruck des Schriftbildes zu bekommen, sind Texte von etwa 80 Zeilen Länge oder mehr geeignet, die bei üblicher Schreibgeschwindigkeit und Schriftgröße geschrieben werden. In einem Satz ausgedrückt: „Schreiben Sie jetzt, wie Sie es immer tun – und das möglichst lange.“ Je nach Schreibgerät oder Schreibgewohnheit kann es notwendig und hilfreich sein, eine volle Konverterfüllung zu verschreiben und diesen Vorgang für jede Papiersorte zu wiederholen.
Wer regelmäßig unterschiedliche Tinten testet, sollte die Probeseiten wie bei der Erstellung des Grundmusters auch beschriften und archivieren.
Noch einige Grundsätze sind zu beachten:
 – Die Trocknung kann Farbton und Farbintensität beeinflussen. Betrachten Sie Ihre Proben also nicht nur unmittelbar nach dem Schreiben, sondern auch am nächsten Tag und nach weiteren sieben bis zehn Tagen erneut.
 – Überlegen Sie, ob es Ihnen wichtig ist, dass die Tinte sowohl bei Tageslicht (Sonne und Schatten) als auch bei künstlichem Licht annähernd gleich aussieht.
 – Tinten und Schreibgerät gehen eine enge Verbindung miteinander ein. Wenn sich auch mit viel gutem Willen und gegenseitigen Bemühungen kein Konsens finden lässt, ist manchmal die Scheidung der letzt Ausweg. Ein wunderbarer Vorwand, um ein zusätzliches, neues Schreibgerät zu erwerben …