Frost und Schnee haben sich die Nacht geteilt. Die Luft steht still, aufgeregt und klar. Unerbittliche Schärfe zeichnet in zu perfekten Linien elektrisierende Bilder des Innehaltens. Die Zeit entzieht sich, Alltägliches gibt sich auf einmal fern, makellos entrückt, unnahbar begehrenswert. Nervöses Horchen schwankt zwischen Ehrfurcht und knisternd unbändiger Lebendigkeit, zögert immer wieder zwischen unheilschwerer Vorahnung und überwältigender Ergriffenheit.
Aus der Ferne streift ganz unverhofft und gewiss ein wenig spöttisch der schwarze Geruch eines erlöschenden Kaminfeuers heran, der Erinnerung und Zuversicht schenkt.
Es sind gestohlene Stunden belebender Ruhe. Der Geist genießt sinnliche Geborgenheit, die Gedanken ordnen sich. In der Wärme des Hauses, am Fenster, dort, wo die Augen unablässig den Moment gierig verschlingen und ängstlich zu verewigen suchen, erblühen bunt und überschwänglich Pläne, Ideen, Hoffnungen. Der Atem hält an, bis die letzten rosig-grauen Wolken des Abendhimmels Erschöpfung und Vergessen bringen.