Im tiefen Blau der sternlosen Nacht sind Himmel und Menschen verschwunden. Die Dunkelheit hallt schwer auf Hecken und Zäunen. Unter der kalten Luft bleibt der leere Bürgersteig pudrig-grau, trocken und…
Der Herbst hat sich vergessen. Nur wenige Kraniche zogen am Himmel fort, das Laub blieb still, stumpf, feucht, kalt, schwer und schwarz. Anachronistische Leere prägt am Abend die matten Straßen.…
Die Hitze wird altersmilde. Die Sonne hat ihre Schärfe verloren. Im lauen weichen Wind, der selbst am Nachmittag nun grüner anmutet, gibt sie sich goldenträge. Diesiges Licht schwebt melancholisch unentschlossen…
Auf einmal ist die Luft, die tot und bleiern in der Sonne gelegen und sich widerspruchslos der Hitze gefügt hatte, wieder lebendig. Die einst trägen großen Zweige rascheln nun grün…
Die kleinen Quadrate der Fensterscheiben zeigen etwas Rauhreif. Der weiße Holzrahmen wirkt grau, alt und warm. Die Luft ruht kalt und entspannt über dem unberührten blauen Schnee. Nicht einmal ein…
Leichte milchige Säure erfüllt kreidegrau den dumpfen Raum, der in der Blässe des kahlen, stumpfen Tages immer unentrinnbarer erstickt. In der Enge der klammen Wände wächst starr die Leere. Hinterlistige…
Sinnloser Schnee fiel über Nacht. Bereits am frühen Morgen hatten leichte Besen mit müheloser Überheblichkeit in die perfekte Schicht ihre graphischen Muster gezogen, doch bald mutete sogar ihr Tun lächerlich…
Unschlüssig düstere Bäume wachen über brache Furchen, in denen der Schlamm ewig heimisch scheint. Krümelige Pfützen zeugen noch vom Leben, das sich hinter den Lichtungsrand zurückgezogen hat. Die Luft schaudert…
Schmutzige Watte ruht in ordentlichen Lagen über der Stadt. Ab und zu werden ihre dicken rund-glatten Falten vom Tanz kleiner vorwitzig und schadenfroh grinsender Rußfahnen aus nahen Schornsteinen durchsetzt, deren…
Noch ist der erste Schnee nicht gefallen, doch knirscht die Luft eisig im knallenden Schrei der Krähen. Der See glänzt weiß unter dem grauen Dampf der nebligen Bäume. Wehende Gräser…
Der Staub vor den hohen verbrannten Gräsern am Straßenrand macht träge. Selbst der Rollsplitt knirscht nur noch dumpf und leise. Die Stille wirkt schwer, müde und krank. In den zu…
Mit leisem, beinahe lautlosem Groll hatte sich der Schnee die stumpfe Geschäftigkeit eines Wochentags zunutze gemacht. Es schien, als habe in einem unbeobachteten Augenblick eine dezidiert fleißige List alles Schwarz…
Frost und Schnee haben sich die Nacht geteilt. Die Luft steht still, aufgeregt und klar. Unerbittliche Schärfe zeichnet in zu perfekten Linien elektrisierende Bilder des Innehaltens. Die Zeit entzieht sich,…
Dass es Max hieß, war dem Eichhörnchen nicht bewusst. Was es sich allerdings sehr gut merken konnte, war, dass es auf dieser Terrasse auch schon im frühen Herbst Hasel- und…
In südlicheren Ländern löst der Herbst nur ganz unmerklich den Sommer ab. Er bewahrt dessen fröhliche Unbeschwertheit bis in die kalten Tage hinein, trägt sie fort, als würde er ewig…
Es hatte sich nichts angedeutet. Der Tag war warm und leicht gewesen, die Abendluft weich und grün, von Gerüchen unbeschwert. Rotkehlchen und junge Amseln teilten sich ohne Hektik einen ausgedehnten…
Es war ein seltsamer Morgen. Die frische, klare Luft, die durch die weit geöffneten Fenster ungehindert hereinströmte, hatte auf einmal jenen Duft, der einen heißen Tag verspricht, wenn der Wind…